Sanierungsmaßnahmen auf der Zentralkläranlage Mendig
Im Abwasserverband „Zentralkläranlage Mendig“ haben sich die Verbandsgemeinde Vordereifel und die Verbandsgemeinde Mendig als gemeinsame Verbandsmitglieder zur gemeinsamen Reinigung der Abwässer gemäß Verbandsordnung zusammengeschlossen.
Der Zweckverband Zentralkläranlage Mendig betreibt zur Reinigung der anfallenden Abwässer aus dem Einzugsgebiet eine mechanisch-biologische Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 25.000 EW. Mitglieder des Zweckverbands sind die Verbandsgemeinden Mendig und Vordereifel. Die kaufmännische und technische Betriebsführung erfolgt durch die Verbandsgemeinde Mendig. Es ist geplant, diese Kläranlage energetisch zu optimieren.
Es ist vorgesehen, neben dem auf der Kläranlage Mendig anfallenden Schlamm auch die Fremdschlämme weiterer Kläranlagen der VG Vordereifel anzunehmen und in der Faulung zu behandeln. Anschließend soll der ausgefaulte Schlamm maschinell entwässert und zur Überbrückung der ausbringungsfreien Zeiten in einer befestigten Lagerfläche zwischengespeichert werden. Zur Realisierung einer Nachtrocknung soll die Lagerfläche überdacht werden. Die Dachneigung soll nach Süden ausgerichtet werden, so dass hier zusätzlich eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromgewinnung installiert werden kann. Das Gas aus der Faulung wird in einem gesonderten Gasbehälter zwischengespeichert und in einem bereits vorhandenen Blockheizkraftwerk zur Wärme und Stromerzeugung ebenfalls für den Eigenbedarf genutzt. Weiterhin sind auf der Anlage zusätzliche energetische Optimierungsmaßnahmen geplant. Neben der Erneuerung energetisch ineffizienter Pumpen und Motoren betrifft dies vor allem die Erneuerung der Gebläseaggregate zur Belüftung der Belebungsbecken und des Langsandfangs.
Für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen sollen Fördergelder von Bund und Land beantragt werden. Hierfür ist die Vorlage einer Potenzialstudie gemäß den Vorgaben des Hinweisblattes für strategische Förderschwerpunkte der Kommunalrichtlinie erforderlich. Diese Potenzialstudie wurde nach einem Ausschreibungsverfahren durch die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH durchgeführt.
Die zu erarbeitende Potenzialstudie für klimafreundliche Abwasserbehandlungsanlagen zeigt auf, wie die Treibhausgas-Emissionen und Energiekosten der Abwasserreinigung kurz-, mittel- und langfristig gesenkt werden können. Mit der Erstellung der Potenzialstudie soll eine ganzheitliche Untersuchung der Optimierungsmöglichkeiten der Kläranlage erfolgen. Sie soll den Prozess der Abwasserbehandlung vom Zulauf ins Klärwerk bis zum Ablauf inkl. der Schlammbehandlung, Schlammtrocknung, Klärgasnutzung und Klärschlammentsorgung umfassen.
Diese Potenzialstudie wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
Nationale Klimaschutzinitiative:
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.