Eine Oase der Artenvielfalt

Erfolgreiches Naturschutzprojekt

Neben einer Bestandsaufnahme stand die zukünftige Entwicklung auf der Agenda. Für den Diplom-Biologen Jörg Hilgers von der Stiftung, der auch dieses Gebiet betreut, ist es ein erfolgreiches Projekt, das insbesondere durch seine Artenvielfalt überzeugt. Die Thürer Wiesen sind nämlich ein willkommenes Rastgebiet von mehr als 200 Vogelarten, sowohl als Brutgebiet als auch als Zwischenstation beim Flug aus oder in die Überwinterungsgebiete. „Vom Steinkauz über die Rohrweihe bis hin zum Weißstorch sind hier Vögel zu Hause. Und das in einer ansonsten weithin ausgeräumten Landschaft, die von der Landwirtschaft genutzt wird“, erklärte Hilgers.  

2016 wurden auf einer Fläche von rund 16 Hektar Karpatische Wasserbüffel im Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ angesiedelt. Die Tiere halten die Wasserstellen frei und den Bewuchs niedrig.  Die Beweidungsflächen gehören der Verbandsgemeinde Mendig, der Ortsgemeinde Thür und dem NABU. Alle drei stellen die Wiesen für 30 Jahre unentgeltlich zur Verfügung. Für die Dauer des Projektes sorgt der NABU Rheinland-Pfalz mit der NABU Agrar- und Umwelt GmbH dafür, dass die Büffel ohne Kosten für den Landkreis und seine Umweltstiftung in den Thürer Wiesen grasen können. Ein regelmäßiges Monitoring sichert den nachhaltigen Erfolg der Maßnahme. Ebenso wie die Betreuer der Tiere. „Ohne diese Helfer, wäre das ganze Projekt nicht möglich“, so Tanja Stromberg von der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, Geschäftsstellenleiterin der Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz. In den Thürer Wiesen stehen zurzeit erste Überlegungen an, die Beweidungsflächen und auch das unter Naturschutz stehende Gebiet auszudehnen.

„Wir sind froh, dass diese Fläche im Gebiet unserer Verbandsgemeinde liegt und neben dem Schutz der Natur und der Artenvielfalt damit auch ein Potential für Ausgleichsflächen darstellt. Im Rahmen einer wirtschaftlichen Weiterentwicklung – beispielsweise am Flugplatz – wäre die räumliche Nähe zu den Thürer Wiesen nicht nur optimal für unser Ökokonto, sondern auch um einen Bezug zur Ausgleichsfläche herzustellen“, so VG-Bürgermeister Jörg Lempertz.

Darüber hinaus stand eine zunehmende Verlandung des Thürer Bachs und des Segbachs im Blickpunkt, durch die es auch vermehrt zur Überschwemmung landwirtschaftlicher Flächen kommt und die für zwei Brücken – eine davon im Zuge der L 113 – nur noch wenig Spielraum in der Durchflusshöhe lässt. Hier könnte ein Sandfang die Lage kurzfristig etwas entspannen.

Mehr zur Geschichte der „Thürer Wiesen“ unter: www.thuer-eifel.de