Nicht selten werde den ahnungslosen Käufern vorgegaukelt, es handele sich um Hunde, die aus Tötungsstationen im Ausland gerettet worden sind. Tatsächlich liege aber der Verdacht nahe, dass durch gezielte Massenzuchten ein Markt bedient wird, der unter dem Deckmantel des Tierschutzes das Mitleid gutwilliger Menschen ausnutzt. Die Tiere stammen meist aus sehr großen Zuchten, die auch im Internet ihre Tiere anbieten. Der Hund verkommt zur reinen Ware. „Sinnvoller Auslandstierschutz findet in erster Linie vor Ort statt, und zwar in Form von Aufklärungsarbeit und von Kastrationen zur Eindämmung des Hundenachwuchses“, erklärt Thomas Brunnhübner, Leiter des Referates Veterinärdienst, Lebensmittelüberwachung.
Laut Brunnhübner sollte man sich die Anschaffung reiflich überlegen und dann an kleine und familiäre Hundezuchten oder an ein gut geführtes Tierheim herantreten, wo man sich in Ruhe seinen neuen Hausgenossen aussuchen kann und nicht zum Kauf gedrängt wird. Jegliche Form von Hundehandel ist nach seiner Auffassung abzulehnen. Sonst sei es nicht verwunderlich, wenn Hundewelpen, die sich in der wichtigen Prägungsphase befinden und sich mehrfach an eine neue Umgebung gewöhnen müssen, Verhaltensstörungen bis hin zur Aggressivität entwickeln.
Auch hinter Tierschutzorganisationen mit wohlklingenden Namen, die sich überwiegend oder ausschließlich der Vermittlung von Auslandshunden widmen, stecken oft besonders windige Hundehändler. Deshalb Hände weg von Spontankäufen aus Internetangeboten, vom Erwerb kranker Welpen aus Mitleid oder von Hunden, die an der Haustür, auf Autobahnparkplätzen oder sonst wie unter Zeitdruck verkauft werden. Mit der gut gemeinten Aufnahme eines solchen Hundes laufe man Gefahr, den Nachschub aus dubiosen Quellen anzukurbeln.