In Mendig wurde 2022 eine solche First-Responder-Einheit – per Beauftragung der Verbandsgemeinde – durch den DRK-Ortsverein Mendig in Dienst gestellt. Ein Zwischenfazit der Arbeit wurde jetzt im Rahmen eines Gesprächs der Verwaltungsspitze mit den Beigeordneten und den Fraktionsvorsitzenden im Verbandsgemeinderat gezogen. Elf Einsatzkräfte decken seither das Gebiet der Stadt Mendig, der Ortsgemeinden Thür und Bell sowie des Flugplatzes ab – zwei wohnen in Bell, Thür und Obermendig, vier in Niedermendig und einer arbeitet in Mendig. Für den Bereich der Gemeinden Rieden und Volkesfeld existiert seit 2020 eine First-Responder-Gruppe mit aktuell drei Mitgliedern. Die Riedener Gruppe ist mit zwei Mitgliedern auch in der Bundesarbeitsgemeinschaft Rettungshunde- & Hundeführender Vereinigungen (BAG - RHV) aktiv und hat über diesen Verein auch ein Einsatzfahrzeug zur Verfügung, das für First-Responder-Einsätze im Bereich Rieden/Volkesfeld eingesetzt wird. Alle Mitglieder sind sozusagen „freie Mitarbeiter“ im DRK-Ortsverein Mendig und unterliegen für ihre Tätigkeit den Weisungsbefugnissen der Leitung des Ortsvereins sowie der fachlichen Aufsicht durch den Bereitschaftsarzt Dr. Burkhardt Glutting und Dr. Dietmar Jost. Die First-Responder haben mindestens die Fachdienstausbildung Sanitätsdienst erfolgreich absolviert; viele verfügen über eine rettungsdienstliche Ausbildung.
Materielle und finanzielle Ausstattung
Der Verbandsgemeinderat hat in seiner Sitzung am 16. März 2022 dem DRK-Ortsverein Mendig eine jährliche Förderung der beiden First-Responder-Gruppen in Höhe von insgesamt 2.750 Euro zugesichert (2.000 Euro für Mendig, 750 Euro für Rieden/Volkesfeld). Auch der jährliche Zuschuss durch den DRK-Kreisverband Mayen-Koblenz erhöht sich durch die Aktivitäten der First-Responder-Gruppen. Durch diese Förderung, weitere Spenden aus der Bevölkerung und Geschäftswelt sowie Eigenmitteln konnten im vergangenen Jahr zwei weitere Einsatzrücksäcke – inklusive Sauerstoffeinheiten und Defibrillatoren angeschafft – sodass nun sieben gleiche Rettungsrucksäcke zur Verfügung stehen. In diesem Jahr sollen weitere hinzukommen.
Einsätze und Einsatzschwerpunkte
2023 wurden die First-Responder Mendig/Thür/Bell 355 Mal alarmiert. Da es sich letztlich um eine Einheit mit Zufallsbereitschaft handelt, konnten 286 dieser Einsätze übernommen werden, die restlichen 69 Einsätze wurden vom Rettungsdienst allein abgearbeitet. Die Gruppe Rieden/Volkesfeld hatte 57 Alarmierungen, hiervon konnten 51 Einsätze übernommen werden.
Einsatzschwerpunkte im Bereich der First Responder Mendig/Thür/Bell waren weiterhin internistische Probleme, die 211 Mal als Alarmierungsstichwort vorkamen, gegenüber 49 Alarmierungen mit chirurgischem Hintergrund. Hinzu kamen 49 neurologische und 22 Kinder-Notfälle, 27 Verkehrsunfälle sowie 18 Reanimationen, aber auch zwei beginnende Geburten. Zudem gab es einen Einsatz bei einem Brand.
Auch für die First Responder im Bereich Rieden/Volkesfeld waren die Schwerpunkte ähnlich verteilt. Hier gab es 31 Alarmierungen wegen internistischen Problemen und 13 chirurgische Verletzungen. Hinzu kamen zehn neurologische Notfälle, vier Verkehrsunfälle sowie drei Reanimationen.
„Wir sind froh, dass wir die First-Responder haben, die sich in dieser herausragenden Art und Weise ehrenamtlich einsetzen. Alleine die Zahl der Einsätze zeigt, wie wichtig das Engagement, um im Fall der Fälle auch Leben retten zu können“, konstatierte VG-Bürgermeister Jörg Lempertz und versprach mit seinen Kolleginnen und Kollegen die First-Responder auch weiterhin zu unterstützen.