Ukraine-Krieg: Containerdorf Mendig wird vorübergehende Gemeinschaftsunterkunft

„Die gute Aufnahme der Kriegsflüchtlinge ist uns ein gemeinsames Anliegen aber auch insbesondere ein großer Kraftakt für alle Kommunen des Landkreises. Wie bereits im vergangenen Sommer, strecken wir gerne erneut unsere helfende Hand aus“, erklärt Bürgermeister Jörg Lempertz die Hintergründe der jüngsten Entscheidung. Gleichzeitig dankt er den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die bislang privaten Wohnraum für die Unterbringung zur Verfügung gestellt haben. Er betont ausdrücklich, dass privater Wohnraum auch weiterhin dringend benötigt werde, denn die Erst- und Zentralaufnahmeeinrichtung des Kreises dürfe nur die letzte Ausweichmöglichkeit der Unterbringung sein. „Die Zuweisung in regulären Wohnraum muss aus humanitären Gründen weiterhin das vorrangige Ziel sein“, bekräftigt Lempertz.

 

Der Krieg in der Ukraine stellt die Kommunen und die Behörden vor völlig andere Herausforderungen als die Flüchtlingskrise 2015/16. Das zeigt sich umso deutlicher, je mehr Tage seit der Invasion Putins vergehen. Viele Neuankömmlinge sind deswegen in Deutschland, weil sie hier bereits Familie, Freunde oder Bekannte haben. Viele andere haben ein Dach über dem Kopf bei fremden Menschen gefunden. Die Hilfsbereitschaft ist immens. Gleichzeitig kann niemand sagen, wie viele Menschen in den vergangenen Wochen aus der Ukraine hierhergekommen sind und – vor allem – auch bleiben.

Gestern waren kreisweit knapp 1.300 registrierte Menschen aus der Ukraine durch private Aufnahmen oder durch Zuweisungen des Landes gemeldet. Davon entfallen alleine 100 Registrierungen auf die Verbandsgemeinde Mendig. Da sich die Ukrainerinnen und Ukrainer bis zu 90 Tage visumsfrei in Deutschland aufhalten können und nicht zur Anmeldung verpflichtet sind, ist die genaue Zahl der Aufnahmen auch weiterhin nicht bekannt, liegt aber voraussichtlich noch deutlich höher. Bis zu 300 Menschen können gleichzeitig im Containerdorf Mendig vorübergehend unterkommen. Von den ursprünglich prognostizierten Zuweisungen ist das Soll bereits erfüllt. Prognosen zur weiteren Entwicklung sind nach wie vor nicht möglich.

Für Fragen zur Unterbringung und landesweiten Verteilung von Flüchtlingen erreichen Sie die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, Bereich Asylwesen, telefonisch unter 0261/108-145 oder per E-Mail unter asylwesen@kvmyk.de.